Mit kultureller Kompetenz zum Erfolg

Unternehmen die international aktiv sind müssen sich oftmals mit den unterschiedlichsten Geschäftskulturen auseinandersetzen. Der Spruch „Andere Länder, andere Sitten“ gilt heute noch viel mehr als vor einigen Jahren.

Fotolia_44511908_XS (1)Die Geschäftskulturen in anderen Ländern bereiten deutschen Unternehmen oftmals Probleme. Höflichkeit gehört in vielen Ländern in jedem Geschäftsablauf. Man wird fröhlich und höflich begrüßt, bewirtet und ist immer gerne gesehen. Aus der Sicht deutscher Unternehmen verlaufen die Geschäftsgespräche äußerst positiv und man ist voller Zuversicht. Wenn dann die Absage kommt, ist das meistens völlig unverständlich für deutsche Geschäftsleute. Oftmals verstehen sie nicht was schief gegangen ist.

Die Globalisierung täuscht oft über regionale Besonderheiten, die sich besonders im Management und der Verhaltenskultur widerspiegeln. Wer dies ignoriert und mit Erwartungen und Ansprüchen des deutschen Arbeitsalltags in andere Länder reist, erlebt oft sein blaues Wunder. In vielen Ländern ist die Sympathie zwischen den Geschäftspartnern oftmals genauso wichtig Fachkompetenz und hochwertige Produkte. Am besten macht man sich von vor der Abreise mit den politischen und kulturellen Besonderheiten der Länder und seinen Geschäftspartnern bekannt. Anderen Sitten und Mentalitäten muss mit großer Toleranz und viel Respekt begegnet werden.

Solche interkulturellen Missverständnisse bieten nicht nur ferne Länder, auch in Westeuropa kann man böse Überraschungen erleben. Oftmals wird die informelle Atmosphäre als besonderer Vertrauensbeweis gewertet, dabei ist in vielen Ländern die vertrauliche Anrede mit dem Vornamen üblich und keine Garantie für einen erfolgreichen Geschäftsabschluss. Deswegen ist es besonders wichtig bei solchen angenehmen Gesprächen besonders feinfühlig auf die Inhalte zu achten, dem typischen Understatement mit gesundem Miss Vertrauen zu begegnen.

Deswegen sind Sprachkenntnisse ein wichtiger Erfolgsfaktor. Schon bei unseren europäischen Nachbarn stellen Sprachbarrieren ein erhebliches Hindernis dar. Wer sich da auf Englisch als allgemeine Geschäftssprache verlegt, muss oftmals mit großen Missverständnissen rechnen. Eignen sie sich einen kleinen Wortschatz der jeweiligen Sprache an, dies wird oftmals sehr positiv angesehen. Überall gilt, die Vorbereitung auf ein Geschäftsgespräch ist besonders wichtig!

So wird Silvester in der Welt gefeiert

W Silvester 2016-8384ae6e

Das neue Jahr steht vor der Tür und damit auch das letzte Fest des Jahres. Wie wird Silvester eigentlich in anderen Ländern gefeiert? Was sind die lokalen Bräuche? Ich möchte euch in diesem Beitrag ein paar Bräuche anderer Länder vorstellen.

Bevor ich jedoch einige Bräuche vorstelle, eines vorweg. Silvester wird nicht überall am gleichen Tag gefeiert. Für unsere Freunde in China und Vietnam beginnt das neue Jahr am 8. Februar 2016. Das islamische Neujahr ist mit 2. Oktober 2016 datiert. In Indien feiern Sikhs das neue Jahr am 13. April 2016. In Punjab feiert man gleichzeitig das Vaisakhi-Fest, eine Art Erntedankfest.

Silvester in Italien

In Italien ist zu Silvester rote Unterwische ein Muss. Hier glaubt man nämlich das rote Unterwäsche Glück und Erfolg fürs neue Jahr bringt.

Silvester in Frankreich

Wer denkt, dass es in Frankreich zu Silvester wild hergeht, der liegt falsch. Der Jahreswechsel geht hier relativ ruhig vonstatten. Die Franzosen treffen sich gerne mit Freunden und Verwandten zum Essen. Auf das große Feuerwerk verzichtet man hierzulande gerne und genießt stattdessen Champagner oder Austern.

Silvester in China

Das Silvesterfest im Februar wird in China so ordentlich gefeiert. Das Land steht praktisch für eine ganze Woche still. Die Chinesen veranstalten eine richtige Völkerwanderung. Millionen von Chinesen reisen nämlich für diesem Anlass in ihre Heimatdörfer. Am Vorabend des Neujahrsfestes werden die traditionellen kleinen Teigtaschen gemessen. Diese erinnern an die alten chinesischen Geldstücke und sollen deswegen Glück und Reichtum für das neue Jahr bringen. Den ganzen Abend über werden Feuerwerke gezündet.

 

In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr!

 

Buchempfehlung: Geschäftskultur Kompakt

9783943176605_400Geschäftskontakte mit anderen Ländern sind oft schwierig zu etablieren und zu erhalten. Dabei spielt weniger die sprachliche Barriere eine Hürde. In fast allen Ländern der Welt ist inzwischen Englisch die lingua franca, wenn es um Wirtschaftszusammenarbeit geht. Was dagegen um so wichtiger ist, ist den gegenüber aus seinem wirtschafts-kulturellen Hintergrund zu verstehen. Dies beinhaltet bestimmte Zeichen zu erkennen, nicht in Fettnäpfchen zu treten und das Vorgehen des Geschäftspartners besser verstehen und einschätzen zu können.http://www.conbook-verlag.de

Sehr zu empfehlen sind für die erste Vorbereitung und Einarbeitung in das Thema die Bücher vom CONBOOK Verlag. Unter der Reihe Geschäftskultur Kompakt sind zahlreiche Ratgeber erschienen, die erste Hilfe zu den Themen Kommunikation und Kooperation über die Ländergrenzen hinweg anbieten. Erhältlich sind die praktischen Ratgeber zu den Ländern/Regionen:

  • Arabische Golfstaaten
  • Brasilien
  • Bulgarien
  • China
  • Frankreich
  • Großbritannien
  • Indien
  • Japan
  • Mexiko
  • Norwegen
  • Polen
  • Russland
  • Schweden
  • Spanien
  • USA

Damit deckt die Reihe bereits ein großes Spektrum an wichtigen Industrie- und Schwellenländern ab, die für die wirtschaftliche und industrielle Zusammenarbeit besonders wichtig sind. Weitere Bücher zu anderen Ländern werden in der Zukunft mit Sicherheit folgen. Mit diesen Ratgebern sind Sie für Businesstreffen und Geschäftskooperationen mit internationalen Partnern immer bestens vorbereitet und können auch in Ihrer Karriere endlich durchstarten. Nutzen Sie diese Chance und entdecken Sie die praktischen Büchern des CONBOOK Verlages.

Kulturschock

cultur shockJeder, der schon einmal für längere Zeit im Ausland gelebt oder gearbeitet hat, hat bestimmt schon in einem gewissen Ausmaß einen Kulturschock erlebt. Der Begriff Kulturschock lässt sich als eine Gefühlsschwankung erklären, die von Expatriates oder Ausgereisten in der Eingewöhnungsphase in einem neuen, fremden Land erlebt wird. Dabei handelt es sich vor allem anfangs um ein Gefühl der Unsicherheit. Man ist sich anfangs unsicher, wie man sich in bestimmten Situationen verhalten soll. Je nach Ausmaß des Kulturschocks können ganz einfache alltägliche Aufgaben große Herausforderungen darstellen, die durchaus frustrierend sein können. Neben dem Erlernen einer neuen Sprache  muss man auch lernen mit unterschiedlichen Werten und Moralvorstellungen umzugehen. Die ständige Ungewissheit führt zu einem emotionalen Unbehagen.

Experten unterteilen den erlebten Kulturschock in unterschiedliche Phasen, die hier kurz vorgestellt werden:

Euphoriephase

Die Ankunft im Gastland ist für viele anfangs wie ein Höhenflug auf Wolke 7. Es gibt viel Neues zu entdecken, alles ist aufregend und negative Erfahrungen werden oft ausgeblendet.

Ernüchterungsphase

In der nächsten Phase, die üblicherweise einige Wochen nach Ankunft eintritt, wird die Andersartigkeit des Landes viel intensiver wahrgenommen.  Vor allem die Kontaktaufnahme und die Kommunikation mit Leuten aus der lokalen Umgebung gestalten sich jetzt zunehmend schwieriger. Dabei kann es schwierig sein, sich mit den Nachbarn zu unterhalten oder beispielsweise bei einem Arztbesuch seine Beschwerden zu schildern. Einfache Situationen können zu Frust und Irritation führen. Verunsicherungen nagen an dem Selbstbewusstsein und dem Selbstwertgefühl der Betroffenen.

Einigelungsphase

Die dritte Phase, die Einigelungsphase, ist wohl eine der schwierigsten Phasen. Diese Phase ist ausschlaggebend, ob der Kontakt mit der neuen Kultur einen positiven oder negativen Verlauf nimmt. Viele negative Erfahrungen führen oft dazu, dass man sich von der neuen Kultur und den Menschen distanziert. Was zuvor als interessant und charmant empfunden wurde, wird nun als abstoßend wahrgenommen. In dieser Phase empfinden Betroffene oft ein starkes Gefühl von Heimweh, Sehnsucht nach Familie und Freunden, Unsicherheit, vermindertes Selbstbewusstsein, Depression, Wut oder Bedauern bis hin zu Identitätskrisen.

Anpassungs- und Integrationsphase

Egal, wie schwierig es in der Anfangsphase für viele sein mag. Jeder macht die Erfahrung sich bis zu einem gewissen Grad an das neue Umfeld anzupassen und auch der Kontakt mit der Umwelt und mit den Menschen der neuen Kultur nimmt wieder zu. Wie eng dieser Kontakt jedoch wird, hängt ganz von der individuellen Einstellung und der Bereitschaft der einzelnen ab.

Dank Social Media und diversen Plattformen wie Internations können Expatriates Erfahrungen leichter austauschen und sich gegenseitig mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Business-Knigge für die arabische Welt

araber deutscheLeider passiert es viel zu oft, dass wir bei Geschäftsterminen davon ausgehen, dass unser Gegenüber auf die gleiche Art und Weise kommuniziert. Dem ist aber nicht so. Was für den deutschen Raum als akzeptabel gilt, muss in anderen Ländern noch lange nicht der Fall sein. Vor allem die Art und Weise miteinander zu kommunizieren kann sehr unterschiedlich sein. Heute möchte ich kurz die Unterschiede zwischen der deutschen und arabischen Geschäftskultur erklären.

Typisch Deutsch

Bei einem ersten Business-Meeting kommt es zu Beginn vor allem zu einem Smalltalk. Dieser macht ca. 2-3 % der verfügbaren Zeit aus. Zu aller erst wird man seine Position vorstellen und seine eigene Sachkompetenz demonstrieren und den Grund des Meetings kurz vortragen. Da in der deutschen Geschäftskultur Zeit vor allem mit Geld verbunden wird, kommen deutsche Geschäftspartner sehr rasch zum Punkt, also zum hauptsächlichen Thema. Zusätzlich wird der Nutzen für eine gemeinsame Partnerschaft dargestellt. Die Kommunikation ist vor allem direkt, neutral, abschlussorientiert und sachbezogen.

Typisch Arabisch

In der arabischen Welt sieht ein erstes Geschäftsmeeting jedoch total anders aus. Es kommt zu Beginn zu einem langen und ausgiebigen Smalltalk bei dem man sich vor allem auf einer persönlichen Ebene treffen möchte. Im Gespräch wird vor allem das Positive hervorgehoben und das Negative ausgeblendet oder für den Schluss aufgehoben. Gemeinsamkeiten werden betont und hervorgehoben und das eigene Hauptanliegen wird erst zum Schluss angebracht. Der Nutzen für beide Gesprächspartner ist wichtig und wird betont. Die Kommunikation ist vor allem indirekt, personenbezogen, emotional und beziehungsorientiert.

Weiterführende Informationen zu Kommunkationsunterschieden verschiedener Kulturen findet ihr hier.

Da sich die arabische Kultur von der deutschen Kultur wesentlich unterscheidet, ist es wichtig, dass man bei geschäftlichen Terminen sehr gut vorbereitet ist. In Deutschland werden viele Seminare zum Thema interkulturelle Kommunikation angeboten. Soziale Kompetenz im Bereich interkulturelle Kommunikation ist durchaus ausschlaggebend für den Erfolg eines Unternehmens.

Wie sehen die Chinesen die deutsche Geschäftskultur ?

Die Chinesen beschreiben die deutsche Business-Mentalität in Deutschland wie folgt:

Als erstes werden Begriffe »Struktur«, »Planung« und »Genauigkeit« von den Chinesen genannt. Aus Sicht der Chinesen arbeiten Deutsche besonders gründlich und effizient, in der Kommunikation gelten sie als besonders direkt und ehrlich. Unser Charakter wird als als kühl und mitunter eigensinnig dargestellt.

Es lässt sich erahnen wie Chinesen ihre eigene Geschäftskultur empfinden, Umfragen haben ihre eigene Geschäftskultur mit »Flexibilität«, »Beziehungen« und »Schnelligkeit« identifiziert. Während in Deutschland in der Regel der Fokus auf der Sachebene liegt, erklären die Chinesen, eher das Menschliche und Zwischenmenschliche zu beachten. Gegensätzlich zur deutschen Kommunikation seien sie außerdem indirekter und zurückhaltender. Begriffe wie »Fleiß« und »Überstunden« findet man in den Umfragen zur chinesischen Arbeitshaltung oft.

Aber, welche geschäftlichen Gewohnheiten oder Arbeitsweisen in Deutschland sind für Chinesen nur schwer zu verstehen?

Chinesische Umfragen haben ergeben, das besonders die Direktheit und Hartnäckigkeit zu Missverständnissen führt. Insbesondere traditionelle Chinesen hätten mit der direkten Ausdrucksweise der Deutschen Probleme. Die deutsche Detailliebe führt dazu, dass gelegentlich selbst sehr einfache Zusammenhänge auf eine zu komplizierte Weise vorgestellt würden. Deutsche Effizienz, Präzision und Transparenz werden als eindeutig positive deutsche Eigenschaften aufgezählt. Negativ dagegen erscheint der Hinweis, dass Deutsche nicht mit unerwarteten Änderungen umgehen könnten.

Wodurch kommt es zu Konflikten im Geschäftsleben zwischen Deutschen und Chinesen?

Aus chinesischer Perspektive sind die häufigsten Gründe für Probleme die unterschiedlichen Mentalitäten und Kommunikationsweisen. Die Sprachgewohnheiten seien an sich andersartig, aber auch die Inhalte, zum Beispiel der Umgang mit Privatsphäre, könnten im Gespräch zu Fehlschlüssen führen. Kulturbedingt sind schon die Gesprächsthemen sehr unterschiedlich, so könne man sich in China mit Kennern stundenlang über gute Teesorten unterhalten, während man in Deutschland vielleicht Fußball oder Wein bevorzugen würde.

Unternehmenskultur für die Generation Facebook

In den folgenden Jahren werden viele Menschen in die Arbeitswelt integriert, die mit den sozialen Netzwerken aufgewachsen sind. Damit kommt eine komplett neue Kultur in die Unternehmen. Was aber bedeutet das für die einzelnen Unternehmen? Ändern sich die Strukturen und spezielle Teams? Welche Forderungen und Ansichten vertritt die neue Generation Facebook?

Die junge Generation ist gewohnt dass jeder die gleichen Chancen hat. Im Internet hat jeder seinen eigenen Link, damit auch gleiche Chancen. Wichtig ist wie die einzelnen Auftritte im Internet bei der Masse ankommen. Die neue Generation ist auf diese Art von Kompetenz eingestellt, die erwarten besonders in einem Vertriebsteam die Voraussetzungen für einen offenen Wettbewerb.

Auf Firmenhierarchien können Sie verzichten, die neue Generation ist komplett auf Teamarbeit eingestellt. Eine führende Position in einem sozialen Netzwerk zu haben, bedeutet nicht Macht auszuüben, sondern gemeinsame Projekte durchzusetzen. In einem Unternehmen sollten die Möglichkeit gegeben sein, Teams zu entwickeln, sie weiter zu bringen und sie leiten zu können.

Die neue Generation ist darauf eingestellt ihre Energie und Ideen kreativ umzusetzen. Die Selbstorganisation ist im Verkauf besonders gefragt, wenn unbewegliche Strukturen sie nicht bremsen. Geben Sie die Möglichkeit dass sich die Teams selber organisieren können und den einen natürlichen Wettbewerb treten können.

Früher war das Wissen über einen Markt ein wertvoller Faktor. Heute wird im Team gearbeitet, Information geteilt und untereinander kooperiert. Setzen Sie auf offene Informationskultur und Selbstständige Teambildung. Im Verkauf eine unschlagbare Kombination.

Wie kulturelle Aspekte die Daimler-Benz Chrysler Fusion zum Scheitern brachten

Die im Jahr 1998 durchgeführte Fusion von Daimler-Benz mit Chrysler ist wohl eine der international bekanntesten Fusionen, die am Ende scheiterte. Kulturelle Unterschiede sowie Unterschiede der Organisationskultur waren u.a. ausschlaggebend für den Misserfolg.  Es war diese Fusion, die Manager weltweit die Augen geöffnet hat und ein eindeutiges Zeichen dafür ist, dass kulturelle Aspekte bei Mergers & Acquisitions nicht einfach ignoriert werden können.

Als deutsches Unternehmen kann die Unternehmenskultur von Daimler vor allem als „konservativ, effizient und sicher“ beschrieben werden. Chrysler hingegen ist „wagemutig, vielfältig und schaffend“. Ein näherer Blick in die Unternehmenskultur beider Unternehmen zeigt, wie diese Werte auf unterschiedliche Art und Weise in der jeweiligen Unternehmenskultur verankert sind.

Was waren nun die Hauptpunkte, die diese Fusion zum Scheitern brachten?

Das Hierarchieverständnis beider Kulturen war sehr unterschiedlich. Daimler ist ein Unternehmen mit einer klaren hierarchischen Struktur und einer klaren Definition von Respekt und Autorität. Chrysler hingegen legt den Schwerpunkt eher auf Teamorientierung und Egalitarismus.

Ein weiterer wichtiger Unterschied war der Wert, der dem Kunden zugesprochen wurde. Daimler legte vor allem Wert auf Zuverlässigkeit und höchste Qualität. Chrysler hat seinen Focus hingegen auf ein ansprechendes Design und konkurrenzfähige Preise gelegt. Manager auf beiden Seiten haben den Fokus ihrer Arbeit entsprechend ausgerichtet, was oft in die gegensätzliche Richtung führte.

Neben den bereits genannten Aspekten spielte auch das Thema Vertrauen eine ausschlaggebende Rolle. Mitarbeiter beider Unternehmen konnten nicht miteinander arbeiten, weil das gegenseitige Vertrauen fehlte. Viele Manager bei Chrysler wurden durch deutsche Manager ersetzt. Der Versuch von Daimler Regeln auf das ursprüngliche Unternehmen Chrysler zu diktieren führte dazu, dass Mitarbeiter einander nicht vertrauten und es zu Kommunikationsschwierigkeiten kam.

All dies führte letztendlich zu einer Reduktion der Produktivität des neu geformten Unternehmens und die Fusion scheiterte schlussendlich.

Mehr zum Thema wie man Fusionen erfolgreich gestalten kann, findet ihr zum Nachlesen hier.

Die im Jahr 1998 durchgeführte Fusion von Daimler-Benz mit Chrysler ist wohl eine der international bekanntesten Fusionen, die am Ende scheiterte. Kulturelle Unterschiede sowie Unterschiede der Organisationskultur waren u.a. ausschlaggebend für den Misserfolg.  Es war diese Fusion, die Manager weltweit die Augen geöffnet hat und ein eindeutiges Zeichen dafür ist, dass kulturelle Aspekte bei Mergers & Acquisitions nicht einfach ignoriert werden können.

Als deutsches Unternehmen kann die Unternehmenskultur von Daimler vor allem als „konservativ, effizient und sicher“ beschrieben werden. Chrysler hingegen ist „wagemutig, vielfältig und schaffend“. Ein näherer Blick in die Unternehmenskultur beider Unternehmen zeigt, wie diese Werte auf unterschiedliche Art und Weise in der jeweiligen Unternehmenskultur verankert sind.

Was waren nun die Hauptpunkte, die diese Fusion zum Scheitern brachten?

Das Hierarchieverständnis beider Kulturen war sehr unterschiedlich. Daimler ist ein Unternehmen mit einer klaren hierarchischen Struktur und einer klaren Definition von Respekt und Autorität. Chrysler hingegen legt den Schwerpunkt eher auf Teamorientierung und Egalitarismus.

Ein weiterer wichtiger Unterschied war der Wert, der dem Kunden zugesprochen wurde. Daimler legte vor allem Wert auf Zuverlässigkeit und höchste Qualität. Chrysler hat seinen Fokus hingegen auf ein ansprechendes Design und konkurrenzfähige Preise gelegt. Manager auf beiden Seiten haben den Fokus ihrer Arbeit entsprechend ausgerichtet, was oft in die gegensätzliche Richtung führte.

Neben den bereits genannten Aspekten spielte auch das Thema Vertrauen eine ausschlaggebende Rolle. Mitarbeiter beider Unternehmen konnten nicht miteinander arbeiten, weil das gegenseitige Vertrauen fehlte. Viele Manager bei Chrysler wurden durch deutsche Manager ersetzt. Der Versuch von Daimler Regeln auf das ursprüngliche Unternehmen Chrysler zu diktieren führte dazu, dass Mitarbeiter einander nicht vertrauten und es zu Kommunikationsschwierigkeiten kam.

All dies führte letztendlich zu einer Reduktion der Produktivität des neu geformten Unternehmens und die Fusion scheiterte schlussendlich.

Mehr zum Thema wie man Fusionen erfolgreich gestalten kann, findet ihr zum Nachlesen hier.

daimler chrysler

Globalisierung und multikulturelle Unternehmen

Im Zeitalter der Globalisierung gibt es nicht nur im Privatleben Mischehen, sondern auch unter den Unternehmen. Im internationalen Umfeld spielen kulturelle Unterschiede eine wichtige Rolle. Vor allem beim Kommunzieren mit Personen aus unterschiedlichen Kulturkreisen gibt es viele Herausforderungen. Studien belegen, dass Fusionen vor allem an kulturellen Unterschieden im Führungsstil scheitern. Kulturelle Diversität kann zwar für internationale Unternehmen zu einem Wettbewerbsvorteil führen, aber oft führen heterogene Gruppen zu besseren Lösungsansätzen bei komplexen Problemen. Im Beratungsgewerbe boomen Experten der interkulturellen Kommunikation. Diese Experten untersuchen so beispielsweise, was passiert, wenn ein Amerikaner und ein Inder einen Businessdeal abschließen möchten. Laut Hofstede tendieren Inder eher dazu, Unsicherheit zu vermeiden, wobei Amerikaner hingegen recht risikofreudig sind. Deutsche sind beispielsweise individualistisch, wobei Amerikaner eindeutig kollektivistisch orientiert sind. Für Manager ist es daher wichtig, eine entsprechende Ausbildung für Verhandlungsstrategien und Konfliktbewätligung mit ausländischen Geschäftspartnern zu erhalten. Im Zeitalter der Globalisierung verändern sich vermehrt auch die lokalen Kulturen und es entsteht eine neue kulturelle Vielfältigkeit, die auch unter den Firmen zu beobachten ist.

intercultural competence

Geert Hofstede – Kulturunterschiede anhand von Kulturdimensionen

Geert Hofstede wird in der Literatur oft zitiert, wenn Kulturunterschiede diskutiert werden. Geert Hofstede ist ein Experte auf dem Gebiet der Kulturwissenschaften und kommt aus Niederlande. Er ist Professor an der Universität Maastricht und sein Forschungsgebiet umfasst die Unternehmenskultur bzw. Organisationskultur. Berühmt wurde Geert Hofstede vor allem aufgrund einer Mitarbeiteranalyse für das Unternehmen IBM. Aus seiner Analyse entwickelte er sogenannte Kulturdimensionen. Im Zusammenhang mit dieser Analyse identifizierte er insgesamt 6 Kulturdimensionen:

Machtdistanz:  Dieser Index zeigt an, wie individuelle Personen eine ungleiche Verteilung der Macht akzeptieren bzw. sogar erwarten. Je höher die Machtdistanz, umso ungleicher ist die Macht verteilt.

Individualismus versus Kollektivismus: Kulturkreise mit einem hohen Index legen vor allem großen Wert auf Selbstbestimmung und Eigenverantwortung. Bei kollektivistischen Kulturen steht das Wir-Gefühl im Mittelpunkt.

Maskulinität versus Femininität: Dieser Index gibt an, inwieweit feminine Werte wie Fürsorglichkeit, Bescheidenheit oder Kooperation oder maskuline Werte wie Selbstbewusstsein oder Konkurrenzbereitschaft dominieren.

Ungewissheitsvermeidung: Bei diesem Faktor wird angezeigt, inwieweit verschiedene Kulturen unvorhersehbaren Situationen gegenüber abgeneigt sind oder nicht. Kulturen, die Unsicherheit gegenüber abgeneigt sind, bevorzugen beispielsweise Richtlinien und Vorschriften.

Lang- oder kurzfristige Ausrichtung: Dieser Index gibt an, wie groß der Planungshorizont einer Kultur ist: lang- oder kurzfristig.

Nachgiebigkeit und Beherrschung: Dieser Faktor beschreibt inwieweit Glück durch das Wahrnehmen von Kontrolle über das Leben empfunden wird. Es beschreibt zudem die Wichtigkeit von verschiedenen Kulturen für Freizeit oder Muße.

Kultur